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Das Bankgeheimnis

von Monika Anselment und Ali Habib


Mein Freund Ibrahim war vor drei Jahren von Bagdad nach Dubai gezogen. Er hielt es nicht mehr aus in seinem wirtschaftlich ruinierten Land. Bald hatte er Arbeit gefunden und hat sich nach und nach in seinem neuen Leben eingerichtet. Doch manchmal verspürt er Schmerzen in seiner linken Brust. Er begibt sich damit zum Arzt, der ihm dringend rät, sich in London operieren zu lassen. Das kostet viel Geld. Ibrahim überlegt hin und her und fasst schließlich schweren Herzens den Entschluss, sein Haus in Bagdad zu verkaufen. Es bringt 30000 Dollar, die er aus dem Irak auf sein Konto in Dubai überweisen lässt, um damit die Operations- und Krankenhauskosten zu bezahlen. Er beantragt bei der britischen Botschaft ein Visum, macht die Termine mit dem Krankenhaus in London und wartet. Das Geld ist da, doch die britische Botschaft hält ihn hin. Er bekommt dort immer nur ausweichende Antworten auf seine Nachfragen. Nach vier Wochen schickt er John, seinen englischen Freund, um herauszufinden, warum sich die Ausstellung des Visums so sehr verzögert. In der Botschaft teilt man John mit, Ibrahim habe gerade eine große Summe aus dem Irak erhalten und stehe damit unter Terrorismusverdacht. Nach eingehenden Gesprächen und der Vorlage eines Bestätigungsschreibens vom Krankenhaus können die beiden die Konsularbeamten umstimmen, und Ibrahim steigt endlich in das Flugzeug nach London.